Viele Garnelen-Liebhaber kennen das Problem: man möchte eine der schönen Weichwasser-Garnelen, z.B. die schicken Taiwan Bees, im Aquarium halten. Aber leider hat das Wasser aus dem heimischen Wasserhahn die komplett falschen Werte. Die schönen Garnelen würden langfristig die Vermehrung einstellen, oder sogar sterben. Aquarianer in der Großstadt Berlin sprechen z.B. gerne vom „Berliner Betonwasser“. Das Leitungswasser dort ist so hart, dass es eine Zucht der Caridina-Arten unmöglich macht. Zum Glück gibt es die „Salty Shrimp“ Produktreihe: Mit diesen Aufhärtesalzen kannst du dir das perfekte Wasser für deine Garnelenzucht spielend leicht selber herstellen! In diesem Beitrag verraten wir dir, welches Salz das richtige für dich ist, und wie du es am besten einsetzt.
Warum sind die Wasserparameter so wichtig?
Zuerst stellt sich aber die Frage: weshalb sind die Wasserwerte so entscheidend für die Haltung und Zucht von Garnelen? Müssen wir uns wirklich so viel Arbeit mit der Herstellung des Wassers machen?
Mineralien und Spurenelemente sind für Garnelen, Krebse, Schnecken und Fische lebensnotwendig. Auch benötigen z.B. die Filterbakterien bestimmte Mineralien. Nur so kann dein Aquarium zu einem funktionierenden Bio-System werden.
Wasserbewohner haben keine wasserdichte Haut (bzw. Panzer). Das Wohlbefinden deiner Garnelen steht direkt im Zusammenhang mit dem Wasser, in dem sie leben. Zwar gibt es Toleranzen, aber diese sind oft sehr gering. Veränderungen im Wasser haben einen direkten Einfluss auf das Zellinnere deiner Aquarienbewohner. Viele Mineralien und Metallionen sind in geringen Konzentrationen überlebenswichtig für deine Garnelen. Die gleichen Metallionen können für die Tiere aber auch hoch giftig und tödlich sein, wenn die Konzentration im Wasser zu hoch ist.
Um die Eingangsfrage zu beantworten: ja, es lohnt sich, das Wasser für seine Garnelen selber herzustellen. Das gilt insbesondere für alle, die Caridina-Arten nicht nur halten, sondern erfolgreich vermehren und züchten wollen. Häufig überleben Bienengarnelen und Co. im Leitungswasser, stellen aber die Fortpflanzung komplett ein.
Wie funktionieren die Aufhärtesalze?
Um dir das ideale Wasser für dein Aquarium selbst herzustellen, brauchst du zwei Komponenten:
Erste Komponente: Osmosewasser oder destilliertes Wasser
Als Osmosewasser wird Wasser bezeichnet, das mit dem Verfahren der Umkehrosmose hergestellt wird. Solchem Wasser werden in der Osmose-Anlage die meisten Bestandteile wie Mineralsalze, Schwermetalle, aber auch andere Rückstande wie z.B. Chlor oder Pestizide entzogen. Heraus kommt unglaublich weiches, sauberes „Osmosewasser“.
Um Osmosewasser selbst herzustellen, brauchst du eine Osmoseanlage. Wir haben ganz unterschiedliche Modelle im Angebot. Für dich stellt sich die Frage: wieviel Osmosewasser brauchst du (in der Woche, für den Wasserwechsel)? Bei uns im Shop gibt es günstige Osmoseanlagen, die für dein Hobby-Bedarf vermutlich vollkommen ausreichen. Profi-Züchter, die eine große Zuchtanlage haben und jede Woche riesige Mengen an Wasser wechseln müssen, brauchen evtl. eine extrem leistungsstarke Anlage.
Einige Garnelen-Liebhaber versuchen es auch mit destilliertem Wasser aus der Apotheke, dem Baumarkt oder dem Drogeriehandel. Das lohnt sich allerdings nur, wenn man wirklich sehr wenig Wasser wechselt. Schließlich muss jeder Kanister erst einmal nach Hause zum Aquarium transportiert werden....
Zurück zum perfekten Wasser für dein Aquarium ... das reine Osmosewasser solltest du besser nicht ins Aquarium geben. Die Filterbakterien und die Bakterien in den Biofilmen brauchen eine gewisse Anzahl von Mineralstoffen. Nur dann können sie sich gut entwickeln und ein gesundes, stabiles Bio-System ausbilden. Also bedarf es noch der zweiten Komponente:
Zweite Komponente: Aufhärtesalze, auch Mineralsalze
Musstest du beim Begriff „Aufhärtesalz“ vielleicht an Kochsalz aus deiner Küche denken? Nunja, der Vergleich stimmt nicht so ganz. Bei den Aufhärtesalzen handelt es sich um reichhaltige Mineralmischungen. Indem du die Mineralsalze ins Aquarium gibst, fügst du dem Wasser eine genauestens austarierte Mischung an Mineralstoffen und Spurenelementen hinzu.
Es gibt verschiedene Mineralsalz-Mischung. Schließlich unterscheiden sich ja auch die Ansprüche unserer Aquarienbewohner ganz deutlich voneinander. Bienengarnelen mögen weiches, leicht saures Wasser. Die Neocaridina, wie z.B. die schönen Bloody Mary Garnelen, fühlen sich in etwas härterem Wasser wohler. Und dann gibt es noch die Sulawesi-Garnelen wie die Kardinalsgarnele. Die Heimat-Seen der Sulawesi-Garnelen zeigen eine sehr spezielle Zusammensetzung der Wasserchemie.
Gehen wir also durch, welche Mineralsalze von Salty Shrimp es gibt. Für welche Aquarienbewohner passt welches Salz?
Salty Shrimp - Bee Shrimp Mineral GH+
Bee-Shrimp Mineral GH+ wurde speziell für die Haltung und Zucht von Bienen-, Hummel- und Tigergarnelen entwickelt. Auch die hübschen, aber mitunter empfindlichen Taiwan Bees bevorzugen diese Mineralsalzmischung. Man nennt alle diese Arten auch Weichwasser-Garnelen - sie leben im weichem Wasser. Insbesondere die Karbonhärte sollte gering gehalten werden.
Das Bee-Shrimp Mineralsalz hebt die Gesamthärte (°dH) an, ohne nennenswert die Karbonathärte (KH) zu beeinflussen. Die Garnelen aus Weichwasser-Habitaten fühlen sich somit besonders wohl (Verhältnis KH/°dH: 0,06/1,0).
SaltyShrimp - Shrimp Mineral GH/KH+
Shrimp Mineral GH/KH+ ist die richtige Wahl für dich, wenn du Garnelen der Gattung Neocaridina halten möchtest. Man nennt sie auch Hartwasser-Garnelen. Shrimp Mineral GH/KH+ enthält alle wichtigen Mineralien und Spurenelemente für deine Garnelen. Gesundheit, Farbenpracht, eine gute Vermehrungsrate und Wachstum werden gefördert. Außerdem unterstützt das Mineralsalz den Pflanzenwuchs und die mikrobielle Regeneration in Bio-Filtersubstraten.
Salty Shrimp - Sulawesi Mineral 7,5 und Sulawesi Mineral 8,5
Die Sulawesi-Garnelen gehören eindeutig zur "Königsklasse" der Garnelenhaltung und -Zucht. Diese sehr hübschen, aber auch scheuen und "komplizierten" Tiere stellen viele Anforderungen an das Aquariumwasser. Die meisten Sulawesi-Garnelen kommen aus dem Malili-Seen-System. Diese Seen sind besonders klar und gleichzeitig mit ca. 27 - 30 °C relativ warm. Zur erfolgreichen Zucht muss das Wasser also warm sein, aber trotzdem eine sehr geringe Keimdichte aufweisen.
Für die Sulawesi-Garnelen wurden von Salty Shrimp gleich zwei Mineralsalze entwickelt:
- Salty Shrimp - Sulawesi Mineral 7,5 ist die leicht lösliche Variante der Sulawesi Mineral-Reihe. Mit diesem Aufhärtesalz erreichst du einen pH-Wert von ca. 7,5. Damit kannst du schöne Sulawesi-Garnelen, wie z.B. die Kardinalsgarnele (Caridina dennerli), die Red-Orchid-Garnele (auch Rote Poso Geröll-Garnele, Caridina glaubrechti) oder die Goldflecken Garnele (Caridina spinata) im Aquarium halten.
- Salty Shrimp - Sulawesi Mineral 8,5 eignet sich für die zwei extrem empfindlichen Arten aus dem Towutisee. Also für die Harlekingarnele (Caridina woltereckae) und die Rotstreifengarnele (Caridina striata). Allerdings löst sich dieses Mineralsalz nicht so leicht im Wasser, wie die anderen Varianten. Sulawesi Mineral 8,5 löst sich bei Hitze (Wasser aufkochen oder in Mikrowelle erhitzen) oder unter Zugabe von CO2 über wenige Tage. Nach CO2-Zugabe muss anschließend das Wasser für mindestens 3 Stunden mit Luftsprudler belüftet werden, um das CO2 wieder auszutreiben. Anschließend ist das Wasser einsatzbereit.
So wendest du die Aufhärtesalze an
Jetzt bleibt nur noch die Frage: wie genau bereitest du das richtige Wasser für deine Garnelen vor?
Im Prinzip ist das wirklich leicht! Alle Aufhärtesalze lösen sich sofort, wenn du sie ins Wasser gibst (Ausnahme hierbei ist das bereits erwähnte Sulawesi Mineral 8,5). Ganz wichtig: bereite dein Wasser immer außerhalb des Aquariums, z.B. in einem sauberen Eimer oder Kanister vor. Wenn Garnelen im Aquarium sind, solltest du das Mineralsalz nie einfach so ins Becken geben!
Du gibst das Aufhärtesalz also mit einem Dosierlöffel in das Omosewasser. Ein Dosierlöffel liegt praktischerweise in jeder Packung bei.
Auf jedem Mineralsalz findest du ein Hinweis zur Dosierung. Trotzdem ist es sehr ratsam, wenn du genau nachmisst, welche Werte in deinem Aquariumwasser vorhanden sind, und welche Werte in deinem frisch aufbereitetem Wechselwasser. Denn fast alle Garnelenarten reagieren empfindlich auf Schwankungen der Wasserwerte. Je präziser du dein Omosewasser aufbereitest, desto besser für deine Garnelen. Und genau dafür gibt es einen genialen Trick: statt aufwendig alle Wasserwerte (wie Gesamthärte, Karbonhärte, usw.) zu messen, kontrollieren die meisten Züchter nur noch den Leitwert (LW, auch elektrische Leitfähigkeit des Wasser). Im Prinzip sagt dieser Wert etwas darüber aus, wieviele Stoffe im Wasser gelöst sind. Eigentlich ist dieser Wert somit nicht optimal geeignet, um die Wasserwerte im Aquarium zu kontrollieren. Für die Zubereitung mit Osmosewasser ist er aber perfekt: das Omosewasser enthält kaum noch gelöste Stoffe (fast gar keine = sehr geringer Leitwert). Gibst du das Aufhärtesalz ins Osmosewasser, dann kannst du mit dem Leitwert vergleichen, ob die Konzentration der gelösten Mineralien inetwa mit denen in deinem Aquarium übereinstimmt.
Der Leitwert wird in µs/cm (Mikrosiemens pro Zentimeter) gemessen. Bienengarnelen oder Taiwan Bees vermehren sich prächtig, wenn du sie auf Osmosewasser hältst, das du mit dem Bee Shrimp Mineral GH+ auf einen Leitwert von ca. 200 bis 300 µS aufhärtest. Ein digitales Leitwertmessgerät ist eine praktische Anschaffung für die Garnelenzucht.
Als Routinecheck solltest du ganz zu Beginn den Ausgangswert des Osmosewassers in µS mit deinem Leitwertmessgerät messen. Dein Osmosewasser sollte einen LW von 15-45 µS haben. Nachdem du den Wert gemessen hast, gibst du dem Osmosewasser in kleinen Etappen das entsprechende Aufhärtesalz hinzu. Damit sich das Salz besser und schneller im Wasser lösen kann, kannst du es mit einem sauberem Stab/Kescher umrühren. Bei Züchtern, die große Mengen Wasser herstellen, kann diese Arbeit durch eine Umwälzpumpe erleichtert werden.
Leitungswasser vs. aufbereitetes Osmosewasser
Ganz zum Schluss noch eine Bemerkung: Leitungswasser ist nicht gleich Leitungswasser! Natürlich gibt es manche Haushalte, bei denen sich das Leitungswasser auch zur Zucht von empfindlichen Garnelen eignet. Unsere Erfahrung ist, dass das leider wirklich sehr selten ist. Wir wollen keinen „Teufel an die Wand malen“, aber Viele versuchen es erst mit Leitungswasser, und berichten uns dann von verschiedensten Problemen. In Leitungswasser können Schwermetalle (z.B. Kupfer) oder Chemikalien zur Reinigung der Wasserrohre (z.B. Chlor) gelöst sein. Beides führt zu Vergiftungen und dem Tod von Zwerggarnelen und ganzen Garnelenstämmen.
Der Aufwand mit den Mineralsalzen lohnt sich: du bist vollkommen „Herr deiner Wasserwerte“! Böse Überraschungen können dir nicht mehr passieren. Außerdem kannst du die Schwankungen der Wasserwerte kontrollieren und reduzieren. Deine Garnelen, besonders der empfindliche Nachwuchs, werden es dir danken!